So langsam scheinen wir uns der hiesigen Zeitrechnung anzupassen, zumindest ich bin heute früh erst deutlich nach 7 Uhr erwacht. Es gab zum ersten Mal complimentary breakfast im Hotel , das in etwa so war, wie wir uns das vorgestellt hatten.(Wer nix erwartet macht nix verkehrt..) Da der Amerikaner in seiner Freizeit wohl gerne mal protestiert oder anderweitig wohltätig ist (das ist ja nicht schlecht, es fällt nur auf) und an diesem Wochenende in Sacramento 20000 Leute gegen Brustkrebs durch die Gegend liefen machten wir uns beizeiten Richtung Süden auf.
Anfangs bequem und (relativ) zügig über eine mehrspurige State Route, später dann über kleinere Strassen, die nicht nur viel zu wenig Spuren und viel zu viele Kurven hatten sondern von Meereshöhe auch noch auf über 2000m üNN führten. Ungezählten Aufforderungen zum Trotz liess ich mich nicht zu vorzeitigem Tanken verleiten, sondern wartete lieber bis mir das Schild "No Gas in Yosemite" einen gehörigen Schrecken einjagte. Ich war ja der Meinung, irgendwo was anderes gelesen zu haben... Zu allem Überfluss liess mich dann auch noch mein neues Lieblingsgerät (Sirius Sattellitenradio, kann außer Navigieren und auf 1000 verschiedene Arten Musik machen auch noch so dolle Sachen wie Wettervorhersage, Anzeige von Tankstellenpreisen oder auch Übertragen des Wartungsberichtes des Autos aufs Handy) im Stich, indem es mir eine Tankstelle anzeigte, wo rundrum 10 km definitiv keine war. Nach etlichen gefahrenen Meilen Richtung des vermuteten Parkausgangs (und immer spitzer werdenden Bemerkungen...) zeigte sich immer noch keine Tanke weswegen nun das transportable Gerät aus dem Hause Navigon mit dem Auffinden einer solchen beauftragt wurde. Mit Erfolg: Als der Bordcomputer noch 40km DTE (Distance to Empty) anzeigte konnte nachgefüllt werden. Die nächste grössere Stadt war da wohl noch 43 Meilen weg...
Da die verschiedenen Aussichtspunkte im Yosemite mehr oder weniger nur über ein sternförmiges Strassennetz zu erreichen sind hat uns der ganze Spass vermutlich anderthalb bis zwei Stunden gekostet. Ein paar Aussichtspunkte haben wir aber trotzdem noch geschafft.
Eine traurige Nachricht zum Schluss. Erstmals hat unsere Anwesenheit zu Kollateralschäden geführt. Eine Eichhörnchenfamilie wird heute abend feststellen müssen, dass ihr Eichhörnchenvater wohl nicht von der Arbeit nach Hause kommen wird. :-(
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