Um auch mal was für die Umwelt zu tun (und auch weil jeder Reiseführer und Vermieter davon abrät, das Auto zu nehmen) fuhren wir heute mit dem Zug nach Neapel.
Auf der von Roberto bereitgestellten Karte sah der Weg zum Bahnhof so einfach aus, dass wir diese gar nicht erst mitnahmen. Sollte ja auch nur zehn Minuten dauern. Bedingt durch die schon erwähnte katastrophale Beschilderung haben wir den Bahnhof aber leider übersehen und brauchten etwa eine Stunde, um einen Bahnhof zu erreichen. Der den gleichen Namen hatte, aber fast am Meer lag. Anderer Betreiber... Zumindest vier Euro gespart.
In Neapel angekommen, und nachdem wir den ersten fünf Feuerzeug- und Sockenverkäufern ausgewichen waren, wurde sich erstmal gestärkt. Es konnte festgestellt werden, dass eine einheitliche Preisgestaltung bei Fast-Food-Ketten hier offenbar keine Anwendung findet.
Das Navigationsdesater am Morgen hatte seine Spuren hinterlassen, bei Teilen der Reisegruppe hatte der Elan schon deutlich nachgelassen. Trotzdem drehten wir eine Runde durch die Altstadt und schauten uns (Empfehlung Roberto) Napoli Sotterraneo an. Mit einem Führer läuft man hier im ehemaligen unterirdischen Bewässerungssystem herum, das teilweise während des Krieges auch als Luftschutzbunker genutzt wurde. Da die Gänge mitunter recht eng waren und man sich nur mit einer Kerze den Weg leuchten musste fühlten wir uns ganz gut unterhalten.
Ich persönlich fand Neapel so faszinierend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Irgendwo zwischen einem 60er Jahre Sophia-Loren-Film und einem arabischen Basar inmitten von Mietskasernen.
Ich will aber auch nicht verschweigen, dass wir aufgrund verschiedenster Ratschläge so "leicht" wie noch nie unterwegs waren. Keine Geldbörse, kein Handy. Lediglich Geld in den Hosentaschen. Passiert ist nichts. Dubiose Typen gab es aber genug. Gibts auf dem Anger aber irgendwie auch...
Auf dem Rückweg sind wir mit der richtigen Bahn gefahren, abends waren wir in La Smorfia essen, wo noch das "Lunedi chiuso" Schild zu sehen war. Die Antipasti di Mare waren köstlich. Der Service unter aller Sau.
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