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Ostseekreuzfahrt 2016
 
 
   

 

 

 

 


 

Stockholm

Auf die laut Reisführer traumhafte Einfahrt durch den Schärengarten wurde zwar bewusst verzichtet, das Anlegemanöver mithilfe der Bugstrahlruder führte aber zum sicheren Aufwachen – der Fluch der unteren Decks.

Nach kurzem Frühstück (und guter Nachricht- der mutterlose Koffer hatte die kofferlose Mutter gefunden) ging es auch schon an Land. Der ausgeknobelte Weg von einer Viertelstunde stellte sich als übliche Reiseführerschwindelei heraus, nach einer halben Stunde und gefühlten 99 Höhenmetern hatte man endlich die Tunnelbana erreicht. Nach dem Ticketerwerb (bei dem die Beratung bemerkenswert gut war) trennten sich die Wege, die Abbafanatiker subtrahierten sich von den Shoppingfanatikern.

Während am Anfang die Hotspotschmarotzer unter den Shoppingfanatikern noch wie ein Schatten ihrem Meister folgten gab es nach einiger Zeit einen regen Austausch von Bildchen und Nachrichten mit der großen weiten Welt, da man ein nettes Cafe mit moderaten Preisen und Turbo-Internetanbindung gefunden hatte.

So bemerkenswert gut wie erst vermutet war die Beratung durch die Tunnelbanaticketverkäuferin denn doch nicht. Sie hatte leider vergessen, zu erwähnen, dass die Tram 67 ein Bus ist und sich die Haltestelle hinter einer Schnellstraße und einem Einkaufszentrum außer Sichtweite befindet, wenn man den falschen Ausgang der U-Bahn nimmt. So konnte nur dank ortskundiger Unterstützung seitens der Eingeborenen der vorbestellte Timeslot im ABBA-Museum erreicht werden.

Auf die Karaoke-Bühne traute sich zwar keiner, aber beim Tanzen und Songs mischen gingen die Abbafanatiker total ab. Das Ergebnis des Quiz mit Unterstützung des (nach eigener Aussage) größten ABBA-Fans überhaupt darf aus Datenschutzgründen an dieser Stelle nicht veröffentlicht werden. Und auch aus Scham…

Apropos Versagen! Versagt blieb auch der geplante (und von den Shoppingfanatikern wärmstens empfohlene) Besuch des Vasamuseums. Bei einer ca. 100m langen Schlange mit einer Rückgeschwindigkeit von etwa 30 cm in zehn Minuten wäre ansonsten die Teilnahme an der weiteren Kreuzfahrt in Gefahr gewesen.

Stattdessen wurden alle Hot-Dog-Stände auf Djurgarden auf der Such nach Französischer Soße abgeklappert und dann mit der Straßenbahn mit extrem gechillten Schaffner ins Zentrum zur Gruppen-Reunion gefahren.

Am Sergels Torg (der leider immer noch so hässlich ist wie vor zwei Jahren und nur um mehrere Baustellen ergänzt wurde ) konnten dann alle gemeinsam die von einigen Voreiligen getauschten Schwedischen Kronen für Souvenirs und anderen Unfug ausgeben, bevor es mit dem Linienbus ziemlich nah bis ans Schiff zurück ging.

Nach der Ausfahrt bewunderte man nachmittags den Schärengarten, der wirklich traumhaft ist und vertrieb sich die Zeit mit Pokern. Auf den Tischkam heute ein Menü aus Kampanien, noch später wurde sogar noch das Tanzbein geschwungen (damit das Kind endlich aufhörte, zu quengeln…)