Da das Kind heute darauf bestanden hatte, mal ausschlafen zu dürfen (hat ja auch tierischen Stress in der letzten Zeit...) und dies auch ausgiebig tat hatte ich heute vormittag nochmal Zeit, die Feinplanung des Tages durchzugehen. Dabei fiel mir zum einen auf, dass nirgends ein Netzplan des Göteborger ÖPNV aufzutreiben ist, zudem ist in der Göteborg City Card lediglich der Eintritt in den Vergnügungspark enthalten. Damit ist man zwar im Park, kostenlos darf man dann aber nur das Kinderspielhaus Bushållplatsen und das Pony Carousel benutzen. Kein wirklicher Deal... Also die Parkplätze in der Nähe gecheckt und preislich akzeptabel gefunden.
Am Park angekommen mussten wir feststellen, dass der Parkplatz mal wieder voll war, was jedoch niemanden dazu veranlasste, ein Hinweisschild aufzustellen oder gar die Zufahrt zu sperren. Nach zehn Minuten kreisen, zusammen mit 99 Volvofahrern, hatte ich rausbekommen, dass es eigentlich nur noch zwei Stellen zum Parken des Autos gab. Allerdings nicht markiert. Egal. Karre abgestellt, Ticket gezogen. Die 99 Volvofahrer ignorierten komischerweise ALLE den zweiten schönen Platz neben mir. Schlechtes Zeichen!! Da der Ticketkontrollmann in der Nähe war wurde dieser kurz interviewt: DAS geht gar nicht! Aber Du kannst da drüben parken. Da gelten zwar die Tickets von hier nicht. Aber das immer noch billiger, als wenn ich Dir ein Ticket schreibe. Ja. Naja. Und dann haben wir eben die Stadt Göteborg nochmal um 80 Kronen reicher gemacht.
Liseberg würde ich (wie auch den Tivoli in Kopenhagen) eher als Rummel sehen denn als einen (hauptsächlich auf Fahrgeschäfte orientierten) Freizeitpark. Neben Bühnen und Restaurants für jeden Anspruch gibt es sehr viele "klassische" Jahrmarktsattraktionen. Und vor allem: Hjulet. Glücksrad.Davon gibt es fast genauso viele wie Fahrgeschäfte. Nichts scheint den Schweden offenbar mehr anzumachen, als die Chance eine überdimensional große Schokoladenpackung zu gewinnen und dann sechs Stunden lang eine 90cm Tobleronepackung mit auf jede Achterbahn zu schleppen.Abgesehen vielleicht von hellgrünen oder rosafarbenen Plüschhasenöhrchen...
Herausheben möchte ich noch die erst in diesem Jahr eröffnete Achterbahn Helix. Alleinstellungsmerkmale sind die lange Fahrtdauer und eine "Passagierbefestigung" die nicht, wie meist üblich, auf die Schultern drückt sondern nur Beine und Becken fixiert. Außerdem hat man hier im Wartebereich aus der Not eine Tugend gemacht: da ja völkerübergreifend sowieso nur alle am Wischtelefon rumfummeln gibt es hier ein freies WLAN, ein Spiel zum kostenlosen Download und eine alle paar Minuten aktualisierte Highscoreliste auf den Monitoren an der Wand.
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